- GPB Berlin

Interview mit einem Absolventen aus dem Bereich Mediengestaltung Bild & Ton

René Ehrhardt (42) ist ehemaliger Umschüler der GPB und nun bekannt durch seinen Erfolg mit seinem Dokumentarfilm „Heidewitzka“.

 

Warum haben Sie sich damals für die Umschulung bei der GPB entschieden?

Der Grund war der: Ich kam frisch nach Berlin. Ich lebte lange im Ausland und kam zurück nach Deutschland. Ich habe schon in der Vergangenheit mit Film und Foto zu tun gehabt. Also war das kein Neuland für mich. Allerdings habe ich in Berlin niemanden gekannt. Ich hatte keinen Freundeskreis und auch kein Netzwerk. Da kam die Umschulung bei der GPB gerade Recht. Ich möchte nochmal drauf hinweisen, dass ich der Agentur für Arbeit unendlich dankbar bin. Sie hat mir die Umschulung finanziert und ich hatte 2 Jahre, um mein bestehendes Wissen zu festigen. Aber auch Zeit mich mit Menschen zu verknüpfen, mit denen ich jetzt noch zusammenarbeite. Als Beispiel möchte ich meinen damaligen Mentor der GPB Nils Jahnke erwähnen. Mit ihm habe ich damals viel zusammengearbeitet und wir stehen immer noch in Kontakt. Das war und ist für mich eine große Bereicherung. Nils hat mir viel gegeben und ich hoffe, dass auch ich ihm mit meinem Machen und Tun bereichern kann.

Welche Kompetenzen und Fähigkeiten haben Sie in Ihrer Umschulung erworben, die für Ihren Weg besonders wichtig waren?

Hauptsächlich Details, so Kleinigkeiten, die man leicht übersieht, weil man von der eigentlichen Sache so angetan ist. Aber eben solche Kleinigkeiten, wie rechtliche Geschichten, die manchmal langweilig sind, welche aber auch dazu gehören und sehr wichtig sind. Ich habe auch gemerkt, dass grundlegende Sachen, wie Mathematik und Physik, bei denen ich nicht mehr so fit war wichtig sind. Ich kann vielleicht schon mal zu meiner Abschlussprüfung kommen. Mein Abschluss wurde aufgrund meines Abschlussfilms gerettet. Für mich war das ein ganz normaler Auftrag. Das Motto war: „Das Leben ist mein Beruf.“ Ich drehte einen Film über einen Menschen, der gerne arbeitet. Dafür habe ich mir einen leidenschaftlichen Fotografen aus meinem Freundeskreis ausgesucht. Ich habe ihn einen Tag lang begleitet und dabei Filmaufnahmen gemacht. Mit ihm habe ich dann ein Interview gemacht und daraus ist mein Prüfungsfilm entstanden. Also für mich war das nichts Besonderes. Für mich lief das einfach so rund. Den Film habe ich dann abgegeben und im Rest der Prüfung jämmerlich versagt. Dann nahm mich der Prüfer beiseite und meinte, er wollte schon abbrechen. Aber der Film... mein Film... Und der hat mich dann gerettet. Denn der Film hatte schon den Hauptteil der Note ausgemacht. Und im Endeffekt kommt es ja darauf an. Also kann ich sagen, dass die Leidenschaft immer siegt. Von daher war ich froh, dass vieles, was ich schon gewusst habe, nochmal eine Bestätigung bekommen hat und ich auch noch viele weitere Sachen lernen konnte, die ich von vornerein übersehen hätte. Für mich war es gut das Wissen, was ich schon hatte mit dem der Dozenten zu bereichern. Dafür waren diese 2 Jahre perfekt. Alles in allem habe ich meine Schulerfahrung bei der GPB sehr genossen. Speziell das Kontakteknüpfen.

Was hat Sie inspiriert in die Richtung des Dokumentarfilms zu gehen?

Ich glaube es hat etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun. Ich bin ein Mensch, der sich mit Bild und Ton besser als im Gespräch ausdrücken kann. Ich möchte gerne etwas in meinem Kämmerchen basteln, wo die Leute ahnungslos sind was passiert und sie dann mit einem Knall überraschen. Das ist für mich der Dokumentarfilm. Den Leuten einfach zu zeigen, dass man aus einer nicht so präsenten Geschichte oder Sache etwas sehr Interessantes und Großartiges machen kann.

Wie sind Sie mit dem Erfolg Ihres Dokumentarfilmes umgegangen?

Ich habe eigentlich Schwierigkeiten im Mittelpunkt, mit einem Spotlight auf mich gerichtet zu stehen. Ich bin eher der Typ, der im Hintergrund in seinem Film- und Tonkämmerchen verschwindet und an seinem Projekt arbeitet. Aber es ist ein unglaubliches Gefühl sagen zu können: Ich habe einen Film auf Amazon. WOW! Aber auch ich habe es gelernt, damit umzugehen.

Was können Sie Interessenten mit Ihrem jetzigen Wissen mit auf den Weg geben?

Seid motiviert! Das ist unheimlich wichtig. Lasst euch von Anderen inspirieren. Man kann auch gewisse Sachen nachmachen und mit seiner eigenen Note versehen! Macht zusammen nach dem Unterricht Diskussionsrunden. Setzt euch zusammen, schaut euch ein Werk eines Anderen an und diskutiert.

Wie war Ihr weiterer beruflicher Werdegang nach der Umschulung?

Ich habe schon vor und neben der GPB Aufträge gehabt. Die Arbeit, die davor war, lief einfach weiter. Es wurde dann auch mehr und mehr und dann musste ich aufpassen, dass ich das alles unter einen Hut bekomme. Aber jetzt bin ich mit meinem Kollegen, mit dem ich schon während der Schulzeit kooperiert habe und der mich nach der Schule mit Aufträgen versorgt hat an einem Punkt, wo wir sagen: Ok, wir haben uns etabliert. Ich mache auch nicht mehr alles selbst, sondern gebe auch Teile ab. Und somit baut man dann sein eigenes Netzwerk.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Ich bin gerade dabei einen neuen Dokumentarfilm zu drehen. Es geht um meinen Heimatort und die Hexenverfolgung von vor 200 Jahren. Es gab Hexenverfolgungen überall in Deutschland und Europa. Das möchte ich den Menschen mit meinem Dokumentarfilm näherbringen.

Würden Sie die GPB weiterempfehlen und warum?

Ich würde die GPB auf jeden Fall weiterempfehlen, weil sie mir die Möglichkeit gegeben hat, in der Hauptstadt Fuß zu fassen. Es gibt viele Leute bei der GPB, die einen inspirieren können (ob Mitschüler oder Dozenten) und mit denen man sich vernetzen kann.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre weitere berufliche Laufbahn und hoffen von Ihnen zu hören.

Wenn Sie mehr über René Ehrhardt oder seinen Dokumentarfilm "Heidewitzka" erfahren wollen, klicken Sie hier: Webiste René Ehrhardt

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